Peter Thomaschewski im GIRASSOL

Von Alphaville im Westen von São Paulo kommend, kämpften wir uns durch den Verkehr auf der Marginal und dann im Strassengewirr von Grajaú. Busse, PKW und Kleinlaster beherrschen mit Mopeds und Kleinkrafträdern das Strassenbild.Gehupt wird erstaunlich wenig. Dann Einbiegen in die Rua Ricardo Macedo 5, das Tor geht auf und wieder einmal betrete ich Lar GIRASSOL, das Heim für viele Kinder vom Babyalter bis hin zu den Heranwachsenden.

Freudig begrüßen mich die Mitarbeiterinnen, viele von Ihnen schon lange Jahre dabei. Jedes Jahr besuche ich auf meinen Brasileinreisen dieses Kinderheim und Angelika Pohlmann, die Gründerin, sowie Roswitha Schirmer - diese kenne ich schon über zehn Jahre. In der katholischen Gemeinde St. Marien in Liederbach werbe ich für das Heim, jedes Jahr geht ein Teil der Erlöse von Festen und Spenden zu GIRASSOL.

Immer wieder sehe ich Neues: Vor zwei Jahren wurde ein Anbau für heranwachsende Mädchen fertig, mit Schlafzimmern, Bad und Aufenthaltsraum, sehr schön dekoriert. Dieses Mal wurde der Fussboden im Schulungsgebäude komplett mit freundlich-farbigen Fliesen erneuert. Die Grünanlagen sind gepflegt, die Böden sind sauber, die Spielsachen in ordentlichem Zustand.

Aber erst die Kinder. Sie begrüssen mich freundlich und höflich, nennen mich Tio. Sie spielen, essen in der Kantine und haben Unterricht in Klassenraum. Die Grösseren sitzen am PC und surfen im Internet. Überall herrscht Aktivität, kein Kind muss alleine rumsitzen.Wir bekommen Kaffee und Plätzchen angeboten und selbstgebackenen Kuchen. Ich hatte Gummibärchen dabei, kann sie aber erst nach dem Mittagessen an die Kleinen verteilen, hier herrscht Ordnung.

Neben gesunder Ernährung werden auch die Tischsitten vermittelt, eine Schule für's Leben.

Die Mädchen vom Nähkurs haben Kleider für eine Modenschau genäht, dazu Acessoires wie Halsketten und Armbänder aus Samen und Nüssen und Holz.

Mir imponiert die Startegie von GIRASSOL: die Kinder sollen für das Leben draussen vorbereitet werden, Ausbildung in einem Beruf wie Friseur, Näherin, IT und Elektro Fachmann, Verwaltungsspezialist etc. Wenn die Jugendlichen mit Diplom von Senai dann arbeiten, sollen sie einen Teil ihres Einkommens an GIRASSOL geben. Das ist ihr Beitrag zum Projekt.

Als ich mich auf den Rückweg mache, rufen die Kleinen mir zu: Komm bald wieder und manche Träne fliesst.

Im nächsten Jahr bin ich natürlich wieder da...

Ihr/Euer Peter Thomaschewski, 26. Juli 2012

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